Ein Notstand wird von einem führenden Politiker bzw. einer Regierung in der Regel damit begründet, dass die vorhandenen Befugnisse nicht ausreichen, um eine Krise in den Griff zu bekommen. In den USA wurden vom Kongress in den vergangenen Jahrhunderten zudem zahlreiche Gesetze verabschiedet, die dem Präsidenten in einer militärischen, wirtschaftlichen oder Arbeitsmarktkrise zusätzliche Notfallbefugnisse verleihen. Einige davon finden sich nicht nur in den Archiven, sondern sind auch derzeit in Kraft. Auch nach der Verabschiedung des „National Emergencies Act“ im Jahr 1976 kann der Präsident nach wie vor frei darüber entscheiden, wann er den Notstand verhängt. Während eines Notstands müssen beide Kammern des Kongresses alle sechs Monate zusammentreten und diskutieren, ob eine Abstimmung zur Beendigung des Notstands durchgeführt werden soll. Das Notstandsdekret läuft automatisch nach einem Jahr aus, wenn der Präsident es nicht erneuert. Insgesamt findet sich in der Verfassung nur wenig zu den Befugnissen, die der Präsident oder der Kongress…
